WAL

Städtebaulicher Wettbewerb in der Hansestadt Rostock, Deutschland, 2012

Konzept WAL

Lokal:
Der Neue Seepark am Alten Strom gibt dem Seebad Warnemünde ein Neues Zentrum am Wasser; den Seepark. Die Geborgenheit und ruhige Atmosphäre erschaffen einen willkommenen Kontrast zur Exponiertheit an der Ostsee. Der Veranstaltungsraum für 200 Personen und die Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger bilden kontemplative Pole im Seepark, einmal akzentuiert durch Bäume und einmal durch die Freifläche.

Regional, landesweit:
Die Anbindung des Mittelmole-Radweges an den Ostseeküstenradweg schafft landesweit regionale Anreize, den Ort, den Seepark, das Segeln, die Kreuzschifffahrt per Rad zu erleben. Umgekehrt erfährt die Region eine natürliche Aufwertung. Die Verschränkung schafft mit den Grundstein, diese hinsichtlich sanftem, naturnahem Tourismus nachhaltig zu fördern.

International
gewinnt das beliebteste Reiseziel Deutschlands Rostock-Warnemünde weiter an Bedeutung. Wird doch - neben der regionalen Anbindung - auf dem restrukturierten und erweiterten Kreuzschifffahrtsbereich das Cruise Welcome Kongresszentrum und die Konzerthalle in den Obergeschossen des neuen Terminalgebäudes das internationale Angebot, dessen Spektrum und Erlebnisse erweitern und intensivieren.

Kulturell:
Das gehobene Welcome Deck gewährt den Höhepunkt der Achse Mühlenstrasse - Kirchenplatz - Drehbrücke - Warnemünder Seepark/Einzelhandel - Wohnen/Bahnhof - Cruise Welcome Konzert/Kongresszentrum. Es ist öffentlich und allen zugänglich. Im Zusammenhang mit der Kreuzschifffahrt, dem Segeln bringen Konzerte und Kongressmöglichkeiten lokale Benützung, regionales Gewicht, landesweiten Stellenwert und internationale Tragweite hervor und zusammen; der Schmelztiegel aller kulturellen Facetten im Seebad Warnemünde.

Wohnen und Immissionsschutz:
Das Wohnen erstreckt sich in süd-nördlicher Richtung im mittleren Bereich der Mittelmole, südlich des Bahnhofs über dem Gelände der Deutschen Bahn und nördlich im Park. Die Immissionen der Kreuzschifffahrt werden abgefangen. Zu den Innenhöfen und zum Seepark ist es ruhig. Die Überbauung der Geleise der Deutschen Bahn - auf der Basis erfolgreicher Rentabilität - ergibt nicht nur auf der Ebene des Immissionsschutzes Sinn; dieser sonst brach liegende Bereich wird für die Bewohner des Seebads Warnemünde nutzbar gemacht, das Deck-Wohnen schafft eine wunderbare Bezugnahme sowohl zum Kreuzschifffahrts- als auch Seepark-Bereich. Die ein- und ausfahrenden Züge werden auch vom Seepark südlich des Einzelhandels visuell gefiltert wahrgenommen, jedoch ohne Lärmeinwirkung, da verglast. Die Wohnstruktur der historischen Bebauung am Alten Strom wird neu interpretiert. Die Schmalbereiche zwischen den Wohneinheiten sind verglast, übernehmen energetische Filterfunktionen (dito Wintergarten) und schaffen einen klimatisch zusammenhängenden, visuell jedoch strukturierten Wohnkörper.

Zirkulationssysteme:
Die motorisierten Wegsysteme des Kreuzschifffahrt- und Wohnbereiches sind klar getrennt. Diejenige des Wohnbereiches verläuft bis zum Segelzentrum als Einbahn-Verkehr. Die Beherbergung „Wal-Auge“ im Nordosten kann als einzige über beide Systeme erschlossen werden. Die Fähre zur Hohen Düne stellt in der Walsprache des Konzepts das Luftloch dar.

Kreuzungsfrei für Fussgänger und Radfahrer:
Alle Fussgänger- und Radwege auf dem Mittelmole verlaufen kreuzungsfrei hinsichtlich des motorisierten Verkehrs.

Segeln:
Die Landessportschule fasst alle Programmpunkte in einem Gebäude zusammen, indem es an die Grundstücksgrenze baut und einen Innenhof als Dreh- und Angelpunkt definiert. Dadurch werden flexible Nutzungen möglich. Der erweiterte Sportboot-/Yacht-/Segelund Sportschul-Hafenbereich erhöht seine Kapazitäten bedeutend, sodass zukünftige Belegungen dem aktuellen und wachsenden Interesse gerecht werden können. Der Warnemünder Segelclub und lokale Segelvereine finden ein separates Gebäude, dem Alten Strom zugewendet, vor.

Die nordöstliche Beherbergung - das „Wal-Auge“ -
umgarnt den alten Fährhafen, sie schafft eine Lagune. 5-geschossig exponiert sie sich in Richtung Ostsee, während sie zur Lagune intimen Charakter aufweist. Die "Pupille" bildet das Herzstück der Anlage. Sie offeriert sowohl öffentliche als auch beherbergungsspezifische Wellness und maritime Ausstellungen im verglasten Unter-Wasserbereich. Die Gastronomie findet sich zur Kaikante gewandt in der Umgarnung. Deren südlicher Teil kann auf allen Geschossen zu Spitzenauslastungen des Segelns Übernachtungen aufnehmen.

Veranstaltungen:
Bestehende finden eine adaptierte, optimierte Form, neue - wie die Mittelmohler Woche - sind aufgrund des Projektes möglich.